Am Freitag kann der DAx deutlich zulegen, während die Wall Street mit Problemen zu kämpfen hat. Außerdem im Fokus: Vonovia, BayWa und MorphoSys.

Die Hoffnung auf ein Ende des Zinserhöhungsmarathons in der Euro-Zone hat den DAX am Freitag Richtung 16.000 Punkte getrieben. Zuletzt hatte der deutsche Leitindex die psychologisch wichtige Marke Ende August überschritten. "Der Aktienmarkt hasst Unsicherheit, und die ist geldpolitisch zumindest in der Euro-Zone jetzt raus", erklärte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, die wiedergekehrte Risikofreude der Anleger. Der Dax lag am Nachmittag 1,4 Prozent höher bei 15.959 Punkten, der EuroStoxx50 gewann 0,9 Prozent auf 4317 Zähler. Mit Eröffnung der Wall Street nahmen auch in Europa und beim DAX ein paar Anleger Gewinne mit. Der DAX blieb aber im Plus. 

Derweil haben Kursverluste im Chipsektor die US-Börsen am Freitag belastet. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte notierte 0,1 Prozent tiefer bei 34.856 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500.SPX verlor 0,4 Prozent auf 4485 Punkte, der Index der Technologiebörse Nasdaq.IXIC sackte um 0,6 Prozent auf 13.839 Punkte ab.

Auf die Stimmung drückte ein Reuters-Bericht, demzufolge der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC die Abnahme bestellter Chip-Maschinen hinauszögert. Aktien von Applied Materials, Lam Research und KLA Corp fielen um bis zu 2,7 Prozent.

Nach der zehnten Zinserhöhung der EZB in Folge am Donnerstag gehen die meisten Volkswirte gehen davon aus, dass der Zenit erreicht ist. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, kletterte von 3,75 auf 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit 1999. Vor den nächsten Sitzungen werde die Investoren nun nicht mehr die Frage quälen "wie viele Zinsschritte noch kommen werden", sagte Molnar. Die Währungshüter müssen aufpassen, dass sie mit ihrem im Sommer 2022 eingeleiteten Straffungskurs die bereits schwächelnden Wirtschaftsaktivitäten im Euro-Raum nicht vollständig zum Erliegen bringen. In ihren neuen Wirtschaftsprognosen senkten die EZB-Volkswirte ihre Vorhersagen für das Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr zum Teil deutlich.

DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag: Vonovia und Rheinmetall

Am Freitagmittag befinden sich die Aktien von Brenntag (+1,96 Prozent) und Siemens Healthineers (+2,12 Prozent) an der Spitze des DAX. 

Am anderen Ende befinden sich die Papiere von Vonovia (-1,75 Prozent) und Infineon (-0,76 Prozent) 

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Aktien von BayWa im Fokus

Die Aktien von BayWa schießen kurz nach dem Handelsstart 4,4 Prozent nach oben. Grund ist ein positiver Analystenkommentar. So hat die Baader Bank hat Baywa mit "Buy" und einem Kursziel von 52 Euro in die Bewertung aufgenommen. Analyst Rene Rückert sieht in einer am Freitag vorliegenden Studie mehrere Kurstreiber für die Aktien des Agrarhandelskonzerns, der in seinen Augen von Investoren oftmals übersehen werde und zudem unterbewertet sei. Der neue Baywa-Chef lege den Fokus auf die Rendite auf das eingesetzte Kapital sowie auf den Finanzmittelfluss. Zudem sollten sich die Gewinne im Agrargeschäft erholen. Ferner dürfte mit Blick auf das operative Gewinnziel für 2025 ein Großteil aus dem Geschäft mit Erneuerbaren Energien kommen. Ein weitere Kurstreiber sei der Verkauf des Solar-Handelsgeschäfts.

BayWa (WKN: 519406)

Aktien von MorphoSys im Fokus

Ähnlich stark positiv zeigt sich am Freitag MorphoSys, denn die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie von "Sell" auf "Neutral" hochgestuft und das Kursziel von 12,50 auf 33,50 Euro angehoben. Analyst Rajan Sharma zeigte sich in einer am Freitag vorliegenden Studie zuversichtlicher als bisher für anstehende Daten zum Mittel Pelabresib und den Geschäftsmöglichkeiten in der Behandlung von Myelofibrose.

Morphosys (WKN: 663200)

Mit Material von dpa-afx

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