Heute Abend um 20 Uhr gibt die US-Notenbank Fed ihre nächste Zins-Entscheidung bekannt. Bislang verliert der DAX deutlich und die Aktien von Porsche, Deutsche Bank und Mercedes stehen im Fokus.

Die Anleger an den Aktienmärkten haben vor der Zinssitzung der US-Notenbank Fed auf die Bremse getreten. Der deutsche Leitindex DAX gab am Mittwoch knapp ein Prozent auf 16.062 Punkte nach. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, sank um 1,4 Prozent auf 4325 Punkte.

Die Spannung vor der Zinssitzung der US-Notenbank Fed hat aber auch die Wall Street am Mittwoch ins Minus gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung 0,3 Prozent tiefer bei 35.346 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,2 Prozent auf 4559 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq100 verlor 0,3 Prozent auf 15.513 Stellen.

Die Investoren warteten mit Spannung auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed um 20.00 Uhr (MESZ) und die anschließende Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell. "Es dürfte spätestens heute Abend zumindest vorerst Schluss mit der sommerlichen Ruhe sein", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Brokerhaus RoboMarkets. Da es unter Börsianern bereits als ausgemachte Sache gilt, dass die Fed die Zinsen noch einmal um einen viertel Prozentpunkt erhöhen wird, stehen vor allem Hinweise auf das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Inflation im Vordergrund. "Die Fed muss heute die letzte von elf Zinserhöhungen im laufenden Zyklus beschließen, um die Erwartungen der Investoren zu erfüllen. Alles andere wäre eine Enttäuschung und würde wohl die von vielen herbeigesehnte Korrektur am Aktienmarkt einleiten", sagte der Experte.

DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch: Porsche, Deutsche Bank und Mercedes

Am Mittwochnachmittag befinden sich die Aktien von Fresenius (+2,08 Prozent), Covestro (+1,18 Prozent) und Deutsche Bank (+1,63 Prozent) an der Spitze des DAX. 

Lesen Sie zu den Quartalszahlen der Deutschen Bank auch: Deutsche Bank Aktie verliert zunächst nach Quartalzahlen - aber Aktienrückkauf geplant

Am anderen Ende verlieren Porsche AG (-2,79 Prozent), MTU (-2,21 Prozent) und Mercedes (-2,11 Prozent) am meisten.

Der Dollar befindet sich nahe eines Zwei-Monats-Hochs

Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, sank im Vorfeld des Fed-Entscheids um 0,2 Prozent auf 101,10 Punkte, blieb damit aber in der Nähe des zuletzt erreichten Zwei-Wochen-Hochs. Die anhaltenden Anzeichen einer widerstandsfähigen US-Wirtschaft trotz der steilen Zinserhöhungsserie haben den Dollar in den vergangenen Tagen angetrieben, nachdem er auf ein 15-Monats-Tief gefallen war.

Der Euro zog unterdessen um 0,2 Prozent auf 1,1072 Dollar an. Bei dem am Donnerstag anstehenden Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank gehen Börsianer ebenfalls fest von einer Erhöhung um einen viertel Prozentpunkt aus. Auch hier blicken Anleger vor allem auf Hinweise für die darauffolgende Sitzung. Halte die EZB ihre restriktive Haltung bei, werde der Euro wahrscheinlich weiter steigen, prognostizierten Marktteilnehmer.

Öl und weitere Rohstoffe auf Talfahrt

Mit ihrem Zins-Marathon hat die US-Zentralbank die Teuerungsrate bereits auf 3,0 Prozent gedrückt und damit in Sichtweite des Fed-Ziels von 2,0 Prozent. Die meisten Ökonomen gehen daher davon aus, dass der Zinsgipfel mit der Entscheidung am Mittwoch erreicht ist und die Währungshüter mit Rücksicht auf die Wirtschaft danach die Stopptaste drücken.

Die Erwartung der Zinserhöhung, ein unerwarteter Anstieg der US-Lagerbestände sowie die Unsicherheit über die Umsetzung der geplanten Staatshilfen für die chinesische Wirtschaft drückten die Ölpreise. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils rund ein Prozent auf 82,70 beziehungsweise 78,71 Dollar pro Barrel (159 Liter). "Das Tauziehen zwischen den Sorgen um die Verknappung des globalen Ölangebots und der Befürchtung einer nachlassenden Nachfrage aufgrund der Konjunkturabkühlung wird noch eine Weile andauern", sagte Hiroyuki Kikukawa, ein Manager beim Brokerhaus Nissan Securities.

Unter Druck gerieten auch andere Rohstoffpreise. Industriemetalle wie Kupfer, Zink, Blei und Nickel verloren zwischen 0,7 und 2,7 Prozent.

Mit Material von dpa-afx

Lesen Sie auch:

Diese simple ETF-Strategie bringt 26,7 Prozent pro Jahr – seit 1928

Oder:

Mercedes-Benz Aktie: Noch mehr Investitionen in E-Autos – verzockt sich der Mercedes Boss?