Am heutigen Börsentag konnte der DAX ein neues Jahreshoch markieren. Doch am Nachmittag folgte die Ernüchterung. Zudem stehen die Aktien von Vonovia und Deutsche Bank im Fokus.

Ungeachtet der weiter steigenden Ölpreise haben Europas Anleger bei Aktien wieder zugegriffen. Nach dem leichten Rücksetzer zum Wochenstart nahm der DAX am Dienstag wieder an Fahrt auf und kletterte um ein Prozent auf ein frisches Jahreshoch. Mit in der Spitze 15.736,56 Punkten notierte der deutsche Leitindex so hoch wie seit Mitte Januar vergangenen Jahres nicht mehr. Der EuroStoxx50 stieg um bis zu 0,8 Prozent auf 4347 Zähler.

"Grundsätzlich bleibt die Stimmung positiv und die deutlich anziehenden US-Futures ziehen den Markt mit hoch", sagte ein Händler. Vor allem Technologiewerte erholten sich im vorbörslichen US-Handel, nachdem sie am Montag nachgegeben hatten. Das Ölkartell Opec+ hatte mit einer überraschenden Kürzung der Förderziele den Ölpreis zum Wochenstart um sechs Prozent nach oben getrieben und die Furcht vor einem erneuten Inflationsschub und länger steigenden Zinsen angefacht.

Doch am Nachmittag folgte eine erste Ernüchterung: Mit dem Öffnen der US-Börsen und einem dortigen schwächeren Handel, gab auch der DAX wieder ab. Am Abend notiert er noch 0,35 Prozent höher bei 15.635 Punkten.

Die Stimmung hellte Börsianern zufolge auch ein Kommentar aus den Reihen der Bank of England (BoE) auf. Die britischen Währungshüter werden die Zinssätze wohl früher senken müssen als bisher angenommen, nachdem sie sie in den vergangenen Monaten trotz Anzeichen eines schwächeren Inflationsdrucks stark erhöht hatten, sagte die Geldpolitikerin Silvana Tenreyro.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Dienstag

Am Dienstagnachmittag befinden sich die Aktien von Merck mit plus 2,27 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter notieren die Aktien von Deutsche Börse, Henkel und Vonovia.

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von RWE mit minus 1,51 Prozent am meisten, gefolgt von Infineon mit minus 0,83 Prozent und Deutsche Bank mit minus 0,78 Prozent.

Inflation weiter im Blickpunkt

Für Beruhigung sorgten auch die etwas langsamer steigenden Erzeugerpreise im Euroraum, die auf einen nachlassenden Inflationsdruck hindeuteten. Die Hersteller in der Industrie erhöhten ihre Preise im Februar um 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit etwas weniger als erwartet. Im Januar hatte das Plus noch bei 15,1 Prozent gelegen und im Dezember sogar bei 24,5 Prozent. Zum Vormonat sanken die Produzentenpreise im Februar zugleich überraschend deutlich um 0,5 Prozent. Auch die Inflationserwartungen der Verbraucher im Euro-Raum gingen leicht zurück.

Zugleich hat die kräftige Nachfrage aus den weltgrößten Volkswirtschaften USA und China die deutschen Exporte im Februar so stark steigen lassen wie seit zehn Monaten nicht mehr. Die führenden Institute haben Insidern zufolge ihre Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben und rechnen nicht mehr mit einem Schrumpfen der Wirtschaft.

(Mit Material von Reuters)