Der DAX startet zunächst positiv in den Tag an der Börse. Doch dann bremst die Anspannung vor den wichtigen Inflationszahlen. Am Nachmittag macht sich aber Hoffnung auf eine Zinspause breit und treibt die Börsen an. Zudem stehen die Aktien von Vonovia, BMW und Commerzbank im Fokus.

In der Hoffnung auf eine weiter rückläufige Inflation haben Europas Anleger am Dienstag bei Aktien zugegriffen. Der DAX gewann bis zum Nachmittag 0,9 Prozent auf 15.807 Punkte, der EuroStoxx50 zog um ein Prozent auf 4297 Zähler an. Auch an der Wall Street lagen die US-Futures im Plus. In der abgelaufenen Woche hatten die europäischen Indizes stark verloren, da Anleger sich um die weltweite Konjunkturerholung gesorgt hatten. Nun klammerten sie sich an die Hoffnung, dass die Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch Grund zum Aufatmen liefern werden, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Broker CMC Markets. "Werden die Erwartungen allerdings enttäuscht, droht eine nächste Verkaufswelle an der Börse."

An der Wall Street sehen die Anleger langsam das Ende der Zinserhöhungen näherrücken. Das stützte die Nachfrage nach Aktien am Dienstag. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,3 Prozent auf 34.058 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,1 Prozent auf 4414 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verharrte bei 13.678 Punkten.

Positiv nahmen Börsianer die ausgedehnte Unterstützung des strauchelnden Immobiliensektors in der Volksrepublik auf, die sie auf weitere Hilfen spekulieren ließ. "China will seinen leidenden Immobiliensektor weiter unterstützen", konstatierte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Das kommt am Markt gut an."

Am Devisenmarkt ging es für den Dollar zeitweise auf ein Zweimonatstief, nachdem mehrere Vertreter der US-Notenbank Fed ein näher rückendes Ende des Zinsstraffungszyklus angedeutet hatten. Auch am Markt rechnen Börsianer momentan zwar mit einer erneuten Zinsanhebung der Fed in rund zwei Wochen, sehen danach aber keine weiteren Schritte mehr nach oben. Vielmehr werde eine erste Senkung für März 2024 vorweggenommen, sagte Stanzl. "Damit wissen die Anleger über den weiteren geldpolitischen Kurs scheinbar mehr als die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Federal Reserve – eine kuriose Situation, die auch anfällig ist für Überraschungen." Der Dollar-Index=USD, der den Wert zu wichtigen Währungen misst, fiel zunächst auf 101,66 Punkte, erholte sich dann aber auf 101,94 Zähler. Der EuroEUR= stand 0,2 Prozent tiefer bei 1,0978 Dollar.

DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Dienstag: Vonovia, BMW und Commerzbank

Am Dienstagmittag befinden sich die Aktien von Commerzbank (+3,53 Prozent), Vonovia (+3,02 Prozent) und Zalando (+2,81 Prozent) an der Spitze des DAX. 

Am anderen Ende des Index verlieren BMW (-0,74 Prozent), MTU (-0,66 Prozent) und Deutsche Börse (-0,71 Prozent) am meisten.

Daimler Truck-Aktie an DAX-Spitze

Den DAX heute anführen dürfte dabei der LKW-Bauer Daimler Truck. Der Nutzfahrzeug-Hersteller hat seine Prognose für dieses Jahr erhöht. 2023 werde im Industriegeschäft bei einem Umsatz von 54 bis 56 Milliarden Euro eine bereinigte Rendite zwischen 8,5 bis 10,0 Prozent erwartet, teilte der Konzern am Montagabend mit. Bislang waren ein Umsatz zwischen 53 und 55 Milliarden Euro und eine Rendite von 7,5 bis 9,0 Prozent erwartet worden. Hintergrund seien das starke erste Quartal und ein starker Absatz im zweiten Quartal, die Lieferketten hätten sich stabilisiert. Von April bis Juni lieferte der Konzern 131.888 Fahrzeuge aus, neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Des Weiteren kündigte Daimler Truck ein Aktienrückkaufprogramm an. "Dies zeigt deutlich: Wir sind sehr zuversichtlich, was unseren weiteren Weg angeht", erklärte Konzernchef Martin Daum. Voraussichtlich ab Anfang August sollen eigene Aktien im Wert von bis zu zwei Milliarden Euro über einen Zeitraum von 24 Monaten aufkaufen zu wollen.

Ende Juni hatte Daum auf der Hauptversammlung bereits erklärt, trotz der unsicheren Wirtschaftslage weltweit keine Schwäche am Markt für Nutzfahrzeuge ausmachen zu können. Für das laufende Jahr sei der Hersteller praktisch ausverkauft. Die Ergebnisse zum zweiten Quartal sollen am 1. August veröffentlicht werden.

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Daimler Truck (WKN: DTR0CK)

Mit Material von Reuters

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