Am Freitag legen der DAX und die Wall Street den Rallye-Modus ein - und das hat einen Grund. Außerdem stehen die Aktien von Commerzbank, Vonovia und Nike im Fokus.

Europas Anleger haben am Freitag einen Strich unter den miesen Börsenmonat September gemacht und sich wieder an Aktien herangetraut. Der DAX gewann bis zum Nachmittag 1,2 Prozent auf etwas mehr als 15.500 Punkte - eine psychologisch wichtige Marke, deren nachhaltiges Überwinden Strategen zufolge für eine positive Stimmung in der kommenden Handelswoche sorgen dürfte. Der EuroStoxx50 gewann 1,2 Prozent auf 4210 Zähler. Rückenwind lieferten die nach unten zeigenden Inflationstrends, sowohl in der Euro-Zone als auch in den USA. Denn auch die Wall Street startete gut in den Handel. Nach der ersten halben Stunde legte der Dow Jones um 0,33 Prozent auf 33.790 Punkte zu, der S&P 500 um 0,75 Prozent auf 4.330 Zähler und die Nasdaq100 um 1,3 Prozent auf 14.890 Punkte.

Die Aussicht auf zunächst anhaltend hohen Zinsen der großen Notenbanken und die damit verbundenen Risiken für die Weltwirtschaft hatten den Börsen in den vergangenen Wochen zugesetzt: Der DAX steuerte auf einen Monatsverlust von knapp vier Prozent zu. "Mit Blick auf das vierte Quartal stellt sich für die Anleger vor allem die Frage, ob der anhaltende Ölpreisanstieg zu einer längeren Stagflation führt, bei der die Zinsen länger hoch bleiben müssen", fasste Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets zusammen. Diese würde das Wirtschaftswachstum so weit abbremsen, dass es zu einer Rezession kommen könnte, was wiederum das Risiko einer weiteren Schwäche der Aktienmärkte erhöhe.

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DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag

Am Freitagnachmittag führen die Aktien von Commerzbank (+11,59 Prozent), adidas (+7,06 Prozent) und Vonovia (+5,77 Prozent) den DAX an. 

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Zu den Verlierern zählen Rheinmetall (-1,83 Prozent), Allianz (-0,94 Prozent) und Munich Re (-1,15 Prozent).

Aktien von Nike im Fokus

Ein Rückgang im Heimatmarkt USA hat im vergangenen Quartal das Geschäft des Sportartikel-Riesen Nike gebremst. Die US-Erlöse sanken im Jahresvergleich um zwei Prozent auf gut 5,4 Milliarden Dollar. In anderen Regionen gab es dagegen Zuwächse, so dass der weltweite Umsatz um zwei Prozent auf 12,94 Milliarden Dollar (12,25 Mrd Euro) zulegte. Unter dem Strich sank der Gewinn um ein Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar, wie Nike nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.

Die Entwicklung des US-Geschäfts von Nike wurde als wichtiger Indikator für die Stimmung der US-Verbraucher gesehen. Mit der hohen Inflation und teurem Sprit wird bei nicht zwingend nötigen Ausgaben gespart - und Sportschuhe und Trainings-Bekleidung wie im Fall von Nike sind nur einige solcher Artikel.

In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika stieg der Nike-Umsatz im Ende August abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal dagegen um acht Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar und in Großchina um fünf Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar.

Nike (WKN: 866993)

Aktien von Commerzbank im Fokus

Die Aktien der Commerzbank haben am Freitag im vorbörslichen Handel von Plänen zur Kapitalausschüttung profitiert. Die Papiere des Finanzinstituts notierten auf der Handelsplattform Tradegate drei Prozent über dem Xetra-Schluss vom Donnerstag.

Die Commerzbank setzt sich für die nächsten Jahre ehrgeizigere Ziele und will ihre Anteilseigner stärker am Unternehmenserfolg beteiligen. Die strategischen Aussagen mit Blick auf die Kapitalausschüttungen seien von Anlegern lange erwartet worden, sagte ein Händler. Diese zeigten sich nun erfreut, wenn auch nicht vollständig überzeugt.

Die mittelfristige Kapitalausschüttungspolitik der Commerzbank impliziere zwar eine attraktive Rendite, schrieb Analyst Kian Abouhossein von US-Bank JPMorgan. Doch die entsprechenden Erwartungen der Anleger seien schon vergleichsweise hoch.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Mit Material von dpa-afx

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