Der DAX zeigt sich am Montag nach anfänglichen Schwächen stärker. Vor allem der feste Auftakt an der Wall Street verhilft den deutschen Aktien ins Plus. Und am morgen wird es bei der Berichtssaison richtig spannend.

Am vergangenen Donnerstag war es zur ersten nennenswerten Kurskorrektur im bisher so starken neuen Börsenjahr gekommen. Der Rutsch des DAX unter 15 000 Punkte wurde aber schnell wieder aufgeholt. In den USA konnte der Dow Jones Industrial analog die Marke von 33 000 Punkten verteidigen. Die Technologiewerte an der Nasdaq zeigten sich sogar bärenstark. Die Anleger ließen sich von anhaltend restriktiven geldpolitischen Signalen der US-Notenbank in ihrem Optimismus nicht beirren, hieß es bei der Credit Suisse. Vor allem die Erkenntnisse aus den Geschäftsberichten der Unternehmen hielten die Laune hoch. Die Marktstrategen von JPMorgan betonen in einem Kommentar indes die Risiken für die weitere Ergebnisentwicklung von historisch hohem Profitabilitätsniveau aus. Sie rechnen mit Korrekturen der ambitionierten Markterwartungen - gerade bei Zyklikern.

DAX: Rallye oder Korrektur?

Dank kräftigem Rückenwind von den US-Börsen hat der deutsche Aktienmarkt am Montag an seine Gewinnserie des noch jungen Jahres angeknüpft. Der DAX legte nach Eröffnung der US-Börsen zu und konnte sich um 0,46 Prozent auf 15.103 Punkte verbessern. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,76 Prozent auf 28.693 Zähler aufwärts. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um rund 0,8 Prozent.

In der neuen Woche nimmt die Berichtssaison der Unternehmen merklich Fahrt auf. Nun müssten die Unternehmensgewinne als "Treibstoff an den Börsen" die Kursanstiege rechtfertigen, erklärte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. "Mit zu vielen zu großen Enttäuschungen in der aktuellen Berichtssaison würde der aktuellen Rally ganz schnell der Treibstoff ausgehen", so Altmann. Auch die Marktstrategen von JPMorgan warnten vor den Risiken für die weitere Ergebnisentwicklung von einem historisch hohen Profitabilitätsniveau aus. Sie rechnen mit Korrekturen der ambitionierten Markterwartungen - gerade bei Zyklikern.

Unter den Einzelwerten rückten die Aktien von Symrise in den Anlegerfokus. Eine Wertberichtigung auf eine Beteiligung in Schweden hat 2022 am Gewinn des Aromen- und Duftstoffherstellers gezehrt. Das operative Ergebnis (Ebitda) fiel um gut zwei Prozent. Symrise versprach dennoch, für 2022 eine "attraktive Dividendenpolitik beizubehalten". Der Umsatz legte dank Übernahmen und höherer Verkaufspreise deutlich zu. Die Papiere sackten auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Monaten ab und notierten zuletzt 8,1 Prozent im Minus.

Die Titel von Secunet Security Networks verteuerten sich trotz des verfehlten Ergebnisziels (Ebit) für 2022 um 1,8 Prozent. Beim Umsatz erzielte der IT-Sicherheitsdienstleister hingegen einen Rekordwert und übertraf die Zielvorgabe des Managements. Vornehmlich das vierte Quartal sorgte dabei nochmals für Rückenwind.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag

Am Montagabend liegen die Aktien von Sartorius mit einem Zugewinn von 3,71 Prozent an der DAX-Spitze. Dahinter folgen Merck mit plus 3,09 Prozent und Vonovia mit plus 3,04 Prozent. 

Auf der anderen Seite des DAX stürzen die Aktien von Symrise mit einem Minus von 5,60 Prozent ab. Dahinter folgen Münchner Rück mit minus 1,69 Prozent und Hannover Rück mit minus 1,30 Prozent.

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Auch Wall Street notiert in Grün

Die US-Börsen haben am Montag an ihre Erholungsgewinne vom Freitag angeknüpft. Stützend wirkten Börsianern zufolge jüngste Äußerungen des für eine straffe geldpolitische Haltung bekannten Fed-Direktors Christopher Waller. Dieser habe am Freitag gesagt, dass die Zinspolitik inzwischen "fast ausreichend restriktiv" sei und sich für einen moderaten Umfang der Zinserhöhungen ausgesprochen. Zudem habe die Notenbankchefin von Kansas City, Esther George, die Ansicht geäußert, dass die US-Wirtschaft einen starken Abschwung vermeiden könne.

Der Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel um 0,95 Prozent auf 33.699 Punkte. Allerdings hatte der bekannteste Wall-Street-Index auch in der vergangenen Woche mit minus 2,7 Prozent den Großteil seiner Jahresauftaktgewinne eingebüßt. Der marktbreite S&P 500 legte am Montag um 1,28 Prozent auf 4.023 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 2,00 Prozent auf 11.849 Punkte.

(Mit Material von dpa-Afx und Reuters)