Belastet von einem Kurseinbruch bei Adidas hat sich die Stimmung am europäischen Aktienmarkt zum Wochenschluss deutlich eingetrübt. DAX und EuroStoxx50 gaben am Freitag 1,5 Prozent auf 15.290 und 1,2 Prozent auf 4195 Punkte nach.

Adidas-Aktien tauchten um bis zu 11,7 Prozent auf 138,02 Euro ab und steuerten auf ihren schwärzesten Börsentag seit der Anfangszeit der Corona-Pandemie im März 2020 zu. Die abrupte Trennung von Skandal-Rapper Kanye West drückt den Sportartikelkonzern im laufenden Jahr voraussichtlich in die roten Zahlen. "Ein furchtbarer Ausblick - weit unter allen Erwartungen", hieß es bei Baader Helvea.

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Auch die schwachen Vorgaben von der Wall Street vermiesten den Anlegern hierzulande die Laune. "Die große Unbekannte ist und bleibt der Zinskurs der Fed, der den Anlegern weiterhin tiefe Sorgenfalten auf die Stirn zaubert und somit für unstete und volatile Kursverläufe sorgt", fassten die Strategen von Raiffeisen Research zusammen. Am Nachmittag steht aus den USA die viel beachtete Umfrage zur Verbraucherstimmung der Universität Michigan an. "Der Index liegt noch immer auf einem gedrückten Niveau, sodass kein Grund für eine konjunkturelle Euphorie vorhanden sein sollte", urteilte die Helaba.

Zinssorgen und Technologiewerte belasten Wall Street

Zinsängste haben die Wall Street weiterhin im Griff. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag am Freitag zur Eröffnung kaum verändert bei 33.675 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 notierte 0,3 Prozent tiefer auf 4068 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,8 Prozent auf 11.697 Punkte.

Die Angst vor steigenden Zinsen schwinde an der Wall Street einfach nicht, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. "Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen allesamt eine robuste Konjunktur in den USA an, was für eine weiter restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Fed spricht." Am Nachmittag könnte die viel beachtete Umfrage zur Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Kursbewegungen sorgen.

Ein Anstieg der Rendite der zehnjähriger US-Staatsanleihe setzte Technologiewerte wie Amazon, Apple, und Tesla zu. Diese fielen zwischen 0,9 und 2,8 Prozent. Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen. Zudem verloren die Aktien des Fahrdienstanbieters Lyft nach einem enttäuschenden Ausblick rund ein Drittel ihres Werts.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag

Am Freitagabend befinden sich lediglich 6 Aktien des DAX im Plus. Am meisten zulegen können dabei die Papiere von Fresenius Medical Care mit plus 2,04 Prozent, Sartorius mit plus 0,2 Prozent und Porsche AG mit plus 0,09 Prozent.

Auf der Verliererseite geben Adidas um mehr als 11,5 Prozent ab, Zalando verliert 6,82 Prozent und Deutsche Bank 3,52 Prozent.

(Mit Material von Reuters)