Heute präsentieren Alphabet und Microsoft ihre Quartalszahlen. Und im Laufe der Woche kommen bei den Big-Tech-Aktien aus dem USA noch Meta und Amazon hinzu. Doch was sollten Anleger tun? Jetzt noch kaufen oder besser verkaufen?

Heute Abend (25. April) präsentieren Alphabet und Microsoft ihre Quartalszahlen. Zuletzt sah es wieder besser bei Big-Tech aus, nachdem 2022 ein Jahr zum vergessen war. Lesen Sie dazu auch: Amazon, Apple, Microsoft, Alphabet – Aktien jetzt kaufen? Das sagen JP Morgan, Morgan Stanley und Morningstar 

Doch sollten Anleger ihre angehäuften Gewinne jetzt besser in Sicherheit bringen und diese Aktien verkaufen? Oder jetzt besser nochmal nachkaufen?

Alphabet-Aktie mit 17 Prozent Kurspotenzial

Laut den Analysten bei Bloomberg hat Alphabet vor den Quartalszahlen rund 17 Prozent Kurspotenzial. 11 Analysten raten zum Kauf und einer zum Halten. Daraus resultiert ein durchschnittliches Kursziel von 124,55 Dollar. Worauf sollten Anleger bei den Quartalszahlen achten? 

Zuletzt stand Alphabet natürlich in Sachen Künstliche Intelligenz unter Druck. Denn Microsoft war mit seinem Produkt ChatGPT an der Google-Mutter vorbeigezogen. Anleger achten also darauf, was die Alphabet-Aktie in Bezug auf KI-Aussagen des Managements macht. Zudem erwarten Analysten im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 1,239 Dollar und einen Umsatz von 56,96 Milliarden Dollar. Beim EBIT sind die Erwartungen mit 16,19 Milliarden Dollar etwas gering. Hier gibt es eventuell Potenzial für eine positive Überraschung bei der Alphabet-Aktie

Bei einem günstigen KGV von 21,4 können Anleger über einen Einstieg nachdenken, auch wenn es wegen der KI-Geschichte bei den Quartalszahlen negatives Überraschungspotenzial gibt. Zudem rangelt die Alphabet-Aktie aktuell wieder mit der 200-Tage-Linie und versucht nach oben auszubrechen. Sollte das Papier nochmal auf die 50-Tage-Linie fallen, wäre das eine gute Einstiegsgelegenheit für Anleger. Bricht die Aktie morgen über die 200-Tage-Linie aus, gilt das als astreines Kaufsignal.

Alphabet (C) (WKN: A14Y6H)

Microsoft mit 7,5 Prozent Kurspotenzial

Zuletzt etwas besser gelaufen war die Microsoft-Aktie. Getragen von der Euphorie rund um die KI ChatGPT konnte die Aktie von Bill Gates gut zulegen. Jetzt werden Anleger aber bei den anstehenden Quartalszahlen auch darauf achten, ob Microsoft die KI-Euphorie auch in bares Geld ummünzen kann. Und dies darf zum aktuellen Zeitpunkt noch bezweifelt werden. Weil die Erwartungen so hoch sind, könnte es bei der Microsoft-Aktie Enttäuschungspotenzial geben.

Bei Bloomberg raten aber 52 Analysten zum Kauf, sechs zum Halten und nur einer zum Verkaufen. Als durchschnittliches Kursziel resultieren 304,83 Dollar. 

Mit einem KGV von 30,4 und einer Dividendenrendite von 0,92 Prozent ist Microsoft zudem nicht günstig. Bei den Quartalszahlen erwarten Anleger einen Gewinn je Aktie in Höhe von 2,235 Dollar und einen Umsatz von 51,133 Milliarden Dollar. Das EBIT soll 20,512 Milliarden Dollar betragen. 

Im Chart sieht es bislang gut aus für die Microsoft-Aktie. Anleger achten aber darauf, dass bei einer Enttäuschung der Kurs auf die 50-Tage-Linie fallen könnte. Dort wäre eine erste gute Einstiegschance, und bei der 200-Tage-Linie die nächst. 

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Microsoft (WKN: 870747)

Meta-Aktie mit 9 Prozent Kurspotenzial

Am Mittwochabend deutscher Zeit folgen dann die Quartalszahlen von Meta. Dabei beachten Anleger, dass sich die Meta-Aktie seit Oktober verdoppeln konnte - demzufolge könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen, sollten die Quartalszahlen nicht vollkommen überzeugen. Zudem bedenken Anleger, dass die Meta-Aktie nach den Quartalszahlen Anfang 2022 zweimal sehr heftig abgestürzt war. Denn momentan befindet sich der Facebook-Konzern von Mark Zuckerberg in einer Transformation. Die Quartalszahlen werden also sehr interessant und könnten für Ausschläge sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung sorgen. Sollte Meta nämlich gute Zahlen präsentieren, dürfte das viele Anleger überraschen. 

Analysten bei Bloomberg erwarten aber eine deutliche Steigerung des Gewinns je Aktie gegenüber dem vierten Quartal. Von 1,76 Dollar je Aktie soll es auf 2,48 Dollar gehen. Der Umsatz dürfte aber rückläufig sein von 32,2 auf 27,7 Milliarden Dollar. 

Insgesamt raten bei Bloomberg die meisten Analysten zum Kauf mit einem durchschnittlichen Kursziel von 232,56 Dollar. Anleger bleiben aber vorsichtig und beachten vor allem die 50-Tage-Linie im Chart. Bricht die Meta-Aktie darunter, dürfte es nochmal auf die 200-Tage-Linie zu einem Test gehen. Dort wäre dann vermutlich ein guter Einstiegszeitpunkt. Vor den Quartalszahlen kaufen Anleger aber erstmal besser nicht weiter ein. Verkaufen sollte man nur, wenn man große Gewinne angehäuft hat und nicht mehr von Meta überzeugt ist.

Meta (WKN: A1JWVX)

Amazon mit 26 Prozent Kurspotenzial

Das aktuell meiste Kurspotenzial vor den Quartalszahlen weist die Amazon-Aktie auf. Denn hier raten fast alle Analysten bei Bloomberg zum Kauf mit einem durchschnittlichen Kursziel von 134,46 Dollar. Dabei lief es zuletzt tatsächlich nur mittelmäßig für den einstigen Highflyer. Im vergangenen Jahr war die Amazon-Aktie deutlich abgestürzt und so wirklich konnte sie sich davon noch nicht wieder erholen. Zwar gibt es seit Dezember einen zaghaften Aufwärtstrend, doch noch dürfte der Abwärtstrend überwiegen. Zudem notiert Amazon noch deutlich unter der 200-Tage-Linie und dieser dürfte eine Hürde darstellen - außer die Quartalszahlen werden so überragend, dass die Aktie einfach durchbricht. Doch davon ist nicht auszugehen. Zwar soll der Gewinn je Aktie 0,494 Dollar betragen und damit höher als im vierten Quartals ausfallen, doch besonders gut ist das nicht. Schließlich führt das lediglich zu einem KGV von fast 80 auf das Gesamtjahr gerechnet. 

Zudem erwarten Analysten, dass der Umsatz 124,69 Milliarden Dollar beträgt und das EBIT magere 3,32 Milliarden Dollar. Natürlich kann die Amazon-Aktie bei den Quartalszahlen positiv überraschen, doch davon ist eher nicht auszugehen. Anleger kaufen aktuell nicht nach und warten die Zahlen am Donnerstagabend deutscher Zeit ab. Wer gerne investieren möchte, der setzt eine Abstauberorder auf die 50-Tage-Linie und nochmal eine rund zehn Prozent darunter. Durchbricht die Amazon-Aktie wider erwarten doch die 200-Tage-Linie so kaufen spekulative Investoren direkt. Konservative Investoren warten einen Retest der 200-Tage-Linie von oben ab.

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Amazon (WKN: 906866)

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