Nach einem sehr ruhigen Handel am Montag, kommt am Dienstag mehr Bewegung ins Geschehen. Worauf Anleger achten müssen.

Der DAX sackte am Dienstagvormittag nach einem ruhigen Handelsstart plötzlich um 200 Punkte auf unter 15.300 Zähler ab. Grund dafür waren neue Wirtschaftsdaten die zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut ausgefallen waren. Anleger wissen immer noch nicht so genau, in welche Richtung es nun gehen soll.

Die Wirtschaft im Euroraum hat im Februar überraschend deutlich an Schwung gewonnen. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - legte im Januar um 2,0 auf 52,3 Punkte zu, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag zu seiner Umfrage unter Tausenden Firmen mitteilte. Das ist der beste Wert seit neun Monaten. Damit liegt das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer deutlich über der Marke von 50 Punkten, ab der es ein Wachstum signalisiert. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich einen Anstieg auf 51,0 Zähler erwartet.

"Gestützt wurde der Aufschwung vom verbesserten Ausblick, den nachlassenden Rezessionsängsten und von ersten Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten zu sein scheint", sagte S&P Global-Chefvolkswirt Chris Williamson. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könne daher im laufenden ersten Quartal um 0,3 Prozent wachsen.

Dennoch zeigten Anleger sich verunsichert. Immerhin: Bis zum Mittag konnte der DAX sich wieder auf 15.400 Punkte verbessern und somit notiert er nur noch rund 0,55 Prozent im Minus. Am Nachmittag kann er sich trotz schwacher US-Börsen (siehe kommende Abschnitte) ganz gut halten und notiert am späten Nachmittag bei 15.420 Punkten rund 0,4 Prozent im Minus.

Und: Europas Automarkt ist zum Jahresauftakt dank der nachlassenden Lieferprobleme kräftig gewachsen. Die Neuzulassungen legten in der Europäischen Union im Januar um 11,3 Prozent auf 760.041 Fahrzeuge zu, wie der europäische Herstellerverband ACEA am Dienstag mitteilte. Allerdings sei das in erster Linie dem schwachen Vorjahr geschuldet: Im Januar 2022 hatte die Autobranche massiv mit Lieferproblemen durch den Mangel an Halbleitern zu kämpfen und setzte so wenige Autos ab wie nie zuvor.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer im Fokus

Am Dienstagnachmittag befinden sich nur weniger DAX-Aktien im Plus. Darunter auch Bayer und Linde. Das Feld führt dabei die RWE-Aktie mit einem Plus von 2,43 Prozent an.

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Sartorius mit 1,89 Prozent. Zudem verliert Adidas 1,97 Prozent 1,69 Prozent und Siemens Energy 2,46 Prozent.

Schwergewichte und Zinssorgen belasten Wall Street

Die US-Börsen haben wegen Zinssorgen und schwachen Vorgaben von Schwergewichten wie Walmart im Minus eröffnet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 lagen am Dienstag bei Handelsbeginn 0,9 Prozent tiefer auf 33.523 und 4042 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 1,2 Prozent auf 11.641 Punkte nach.

"Zahlen von Walmart sind ein Frühwarnsystem für das Verhalten der Verbraucher im allgemeinen", sagte Art Hogan, Chefmarktstratege bei B. Riley Financial mit Blick auf die unter den Markterwartungen gebliebene Gewinnprognose des weltgrößten Einzelhändlers. Die Titel verloren 2,6 Prozent. Auch die Aktien der größten US-Baumarktkette Home DepotHD.N fielen um 3,6 Prozent nach einem trüben Ausblick.

Außerdem gehen Investoren davon aus, dass die am Mittwoch anstehende Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Notenbank-Sitzung auf eine weitere Straffung der US-Geldpolitik hindeuten wird. Besonders von der Zinspolitik abhängige US-Wachstumswerte wie Amazon, Microsoft und Apple verloren daraufhin zwischen 1,4 und 2,2 Prozent. Gegen den Trend legten die Aktien von Meta über ein Prozent zu. Hintergrund ist die Ankündigung, bezahlte Abonnements auf seinen Plattformen Facebook und Instagram anbieten zu wollen.

(Mit Material von Reuters)