Der DAX startet zunächst gut in die neue Handelswoche, muss dann aber abgeben. Warum aber passiert an der Wall Street wenig? Außerdem im Fokus: die Aktien von Siemens, Deutsche Post und Aurubis.

Die gute Stimmung an den asiatischen Börsen hat am Montag auch den deutschen Aktienmarkt gestützt. Der Leitindex DAX stieg um 0,61 Prozent auf 15 937,30 Punkte und machte damit seine am Freitag erlittenen Verluste fast vollkommen wett. Doch am Nachmittag dreht sich das Bild: Während die Wall Street in den USA aufgrund eines Feiertags geschlossen bleibt, verkaufen Anleger deutsche Aktien nach einem DAX-Tageshochs bei 15.960 Zählern konsequent ab: Am Nachmittag steht er 0,25 Prozent im Minus bei nur noch 15.800 Punkten.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag

Am Montagnachmittag legen die Aktien von Infineon (+1,60 Prozent), Porsche AG (+1,32 Prozent) und Merck (+1,29 Prozent) am meisten zu. 

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Papiere von RWE (-1,48 Prozent), Deutsche Börse (-1,28 Prozent) und Deutsche Post (-1,17 Prozent) am meisten.

Aktien von Siemens im Fokus

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat Siemens von "Market-Perform" auf "Outperform" hochgestuft und das Kursziel von 161 auf 169 Euro angehoben. Die langfristigen Perspektiven für die Investitionsgüterbranche seien unverändert gut, doch sollten Investoren sich auf einen "Schluckauf" im dritten Quartal einstellen im Zuge einer Nach-Corona-Normalisierung, schrieb Analyst Nicholas Green in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. 

Dann dürften nämlich die Aufträge in vielen Bereichen sinken und die Preisdynamik lasse nach. In diesem Umfeld sollten Anleger auf Unternehmen setzen, die in den Bereichen Elektrotechnik sowie Automatisierung und Software aktiv sind. Hier sei Siemens am breitesten aufgestellt. Weitere Favoriten seien Schneider Electric und Legrand wegen des Fokus auf die Erneuerung der Elektrotechnik. ABB brauche hingegen erst einmal eine klarere Kommunikation in Sachen Strategie und Software. Vorsichtig bleibt der Experte für Siemens Energy wegen der Belastungen durch Gamesa sowie für Kion, da hier die Wachstumserwartungen vieler Investoren zu hoch seien und die Schuldenquote gestiegen sei.

Aktien von BVB im Fokus

Am Montag erneut negativ eröffnen die Aktien des Fußballclubs BVB. Nach einem enttäuschenden Unentschieden gegen den Aufsteiger Heidenheim macht Anlegern die Formkrise des letztjährigen Zweitplatzierten vermehrt Sorgen. Für die Aktie geht es fast vier Prozent nach unten.

Aktien von Aurubis im Fokus

Die Aktien des Kupferkonzerns Aurubis haben sich am Montag mit einem Minus von 2,20 Prozent auf 70,22 Euro abermals schwach gezeigt. Damit blieben sie aber immerhin deutlich über ihrem Freitagstief von 62,50 Euro, als der Verdacht auf einen Betrugsfall und eine damit verbundene Streichung des Jahresgewinnziels den Kurs belastet hatte. Die Unterstützung um die 70 Euro hält also erst einmal. Gleichwohl sind die Aurubis-Anteilsscheine 2023 mit einem Minus von rund acht Prozent unter den schwächsten MDax-Werten zu finden.

Die Beteiligung des Stahlkochers Salzgitter hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass bei einer Überprüfung des Metallbestands "erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen" festgestellt wurden. Aurubis schließt nicht aus, dass ein Schaden im "niedrigen, dreistelligen" Millionen-Bereich entstanden ist. Es wird vermutet, dass einzelne Zulieferer von Recyclingmaterial Details über die Warenlieferungen manipuliert und Mitarbeiter der Proben- und Analyseabteilung womöglich geholfen haben, dies zu verschleiern.

Mit Material von dpa-afx

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