Am Mittwoch verliert der DAX zwischenzeitlich 2 Prozent, kann sich dann aber wieder hochkämpfen. Warum der DAX und auch die Wall Street kräftig verlieren, erfahren Sie in diesem Text. Außerdem stehen die Aktien von Siemens Healthineerrs, Deutsche Telekom und Fresenius im Fokus.

Die Herabstufung des Kredit-Ratings der USA durch die Ratingagentur Fitch setzt die Aktienmärkte unter Druck. Der DAX und der EuroStoxx50 verloren am Mittwochnachmittag jeweils rund ein Prozent auf 16.095 beziehungsweise 4370 Punkte. 

Fitch hatte den USA die Spitzenbonitätsnote entzogen. Die US-Ratingagentur stufte die Bewertung der Kreditwürdigkeit am Dienstagabend um eine Stufe von "AAA" auf "AA+" herunter und begründete dies mit einer Verschlechterung der Haushaltslage. "Wenn die Schulden der größten Volkswirtschaft der Welt als minderwertig eingestuft werden, werden die Anleger natürlich nervös und fangen an, ihre Portfolios zu überdenken", sagte Analyst Laith Khalaf vom Brokerhaus AJ Bell. "Die Herabstufung könnte auch einige Leute überraschen, da sich die US-Wirtschaft sonst als widerstandsfähiger erweist als erwartet."

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Wall Street ebenfalls unter Druck, Dollar aber überraschend stark

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zum Handelsstart am Mittwoch 0,2 Prozent tiefer bei 35.552 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 4551 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq100 verlor 1,7 Prozent auf 15.450 Punkte.

Die Analysten waren sich uneinig, wie sich die Herabstufung langfristig auf den Markt auswirken würde. "Dies geschah bereits einmal im Jahr 2011, damals durch die Agentur Standard and Poors. In der Folge ging es mit dem Dax in wenigen Tagen 25 Prozent nach unten", warnte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. Andere Experten zeigten sich gelassen. "Die ausbleibende Reaktion bei den US-Staatsanleihen und dem Dollar-Index deutet darauf hin, dass der Markt das Risiko bereits abgewägt hat", sagte Sophie Lund-Yates, Chefanalystin der Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Zudem beruhe die Entscheidung von Fitch auf teilweise veralteten Daten, vor allem angesichts der zuletzt deutlich niedrigeren Inflation.

Die Rendite der zehnjährigen Bonds fiel im Gegenzug zum steigenden Kurs auf 4,021 Prozent von 4,047 Prozent am Dienstag. Auch der Dollar-Index baute seine anfänglichen Verluste wieder ab und rückte um 0,2 Prozent auf 102,24 Punkte vor.

DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch

Am Mittwochnachmittag legen die Aktien von Siemens Energy (+1,26 Prozent), Rheinmetall (+0,72 Prozent) und Porsche AG (+0,67 Prozent) am meisten zu. Insgesamt befinden sich heute aber nur 9 der 40 DAX-Aktien im Plus.

Am meisten verliert Siemens Healthineers (-5,91 Prozent) nach Quartalszahlen. Lesen Sie dazu: Siemens Healthineers Aktie wird deutlich abverkauft – Das müssen Anleger jetzt wissen

Ebenfalls stark geben die Aktien von Zalando (-4,03 Prozent), Symrise (-2,83 Prozent) und Deutsche Telekom (-2,35 Prozent) ab.

Aktien von Fresenius im Fokus

Die Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) sind am Mittwoch nach Quartalszahlen und trotz eines angehobenen Ausblicks des Dialysedienstleisters FMC unter Druck geraten. Fresenius fielen um 1,8 Prozent, FMC um 2,5 Prozent. FMC-Aktien waren allerdings zuvor in diesem Jahr auch schon stark gelaufen mit einem Zuwachs von rund 54 Prozent.

Das zweite Quartal von FMC sei besser als erwartet ausgefallen, sagte ein Händler. Die höhere Prognose hätten aber bereits einige Analysten antizipiert. Das bessere Abschneiden des Mutterkonzerns Fresenius im zweiten Quartal gehe zudem vor allem auf FMC zurück, sagte der Börsianer. Wichtig seien nun die Aussagen in der anstehenden Telefonkonferenz.

Fresenius (WKN: 578560)

Aktien von Auto1 im Fokus

Deutlich unter Druck steht auch die Aktie von Auto1. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für das Papier nach Zahlen zum zweiten Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 9,90 Euro belassen. Der Online-Gebrauchtwagenhändler habe durchwachsene Resultate präsentiert, schrieb Analyst Marcus Diebel in einer ersten Reaktion am Mittwoch. Schwächere Absätze seien durch ein starkes Rohergebnis je Fahrzeug (GPU) kompensiert worden, da das Management Anstrengungen zur Verbesserung der Kostenbasis und der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Geschäftsbereiche unternommen habe. Anleger nahmen daraufhin bei der Aktie Gewinne mit.

Auto1 (WKN: A2LQ88)

Mit Material von dpa-afx

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