Der DAX und Aktien starten nicht schlecht in die neue Woche an der Börse. Doch ein OPEC+-Beschluss zur Drosselung der Öl-Förderung bremst. Zudem stehen Tesla, Volkswagen und Deutsche Telekom im Fokus.

Steigende Ölpreise nach einer Förderkürzung des Ölkartells Opec+ sorgen dafür, dass die europäischen Börsen am Nachmittag leicht nachgeben. Der DAX befindet sich am späten Nachmittag rund 0,4 Prozent im Minus bei 15.570 Zählern.

Die US-Börsen starteten durchwachsen: Während der Dow Jones um 0,6 Prozent auf 33.470 Punkte zulegen kann, verliert der S&P 500 rund 0,1 Prozent und die Nasdaq 0,9 Prozent.

 Die Opec+ hat eine Senkung der Ölproduktion um insgesamt 1,15 Million Barrel pro Tag ab Mai angekündigt. "Der Verband will wahrscheinlich sicherstellen, dass sich die Ölüberschüsse nicht bis in die zweite Hälfte des Jahres 2023 erstrecken, wo die meisten wirtschaftlichen Schwächen aufgrund der erhöhten Zinsen auftreten werden", sagte Samy Chaar, Chefökonom bei der Schweizer Privatbank Lombard Odier.

Die Erwartung einer knapperen Versorgung trieb den Preis für die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI rund 6,5 Prozent auf 85,07 beziehungsweise 80,65 Dollar pro Barrel (159 Liter) - den höchsten Stand seit rund einem beziehungsweise zwei Monaten. Die Experten der US-Großbank Goldman Sachs hoben ihre Prognose für Brent auf 95 Dollar pro Barrel (159 Liter) bis Ende des Jahres und 100 Dollar für 2024 an. Die Aussicht auf eine langfristige Verteuerung entflammte Sorgen über die Auswirkungen der erhöhten Energiekosten auf Verbraucherpreise und damit auch Sorgen über künftige Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed in ihrem Kampf gegen die Inflation. "Die Ankündigung der Opec wirft den Währungshütern einen neuen Stein in den Weg", sagte Benjamin Picton, Stratege bei der Rabobank in Sydney. "Die Nachhaltigkeit des bisherigen Rückgangs der Inflation muss nun ernsthaft in Frage gestellt werden." 

Lesen Sie hier mehr zum Öl: Opec kürzt überraschend die Öl-Förderung – Ölpreis, Shell-Aktien, Chevron und Exxon steigen

Tesla, Deutsche Telekom und Volkswagen im Fokus

An der Börse sind unter Anderem diese Unternehmen jetzt im Fokus: 

Tesla:  Der weltgrößte E-Autobauer hat im ersten Quartal trotz einer Steigerung seines Absatzes die Erwartungen der Analysten verfehlt. Das US-Unternehmen übergab nach eigenen Angaben im Berichtszeitraum 422.875 Autos an seine Kunden. Experten hatten nach Refinitiv-Daten im Durchschnitt allerdings mit 430.008 Fahrzeugen gerechnet. Verglichen mit dem Vorquartal stiegen die Auslieferungen um vier Prozent und verglichen mit dem Vorjahresquartal sogar um 36 Prozent. Ausgebremst wurde Tesla durch die schwachen wirtschaftlichen Aussichten und zunehmende Konkurrenz. 

Lesen Sie hier unsere Einschätzung zu Tesla: Tesla-Aktie: Nach den Auslieferungszahlen – Tesla jetzt kaufen oder verkaufen?

Volkswagen: Der VW-Konzern setzt trotz wachsender Konkurrenz und schwächelnder Nachfrage weiter auf Tempo beim Aufbau der Elektro-Mobilität in China. Es strömten neue, sehr kompetitive Akteure auf den Markt, sagte der Chef der Marke Volkswagen Pkw in China, Stefan Mecha, am Samstag auf einem Branchenkongress in Peking. Aber starker Wettbewerb sporne VW nur zu konstanter Innovation und Verbesserung an. Bis 2024 seien zusammen mit Joint Ventures Investitionen in die E-Mobilität in China von 15 Milliarden Euro geplant. Mecha zeigte sich zuversichtlich, dass es in der Volksrepublik nach einer kurzfristigen Nachfrage-Schwäche bei E-Autos zur Erholung komme.

Deutsche Telekom: Am 5. April hält die Deutsche Telekom ihre HV ab und Anleger erhalten kurz darauf ihre Dividende. Lesen Sie hier mehr zur Deutschen Telekom: Deutsche Telekom-Aktie vor der Dividende: Ein krisenresistenter Player in Zeiten hoher Inflation

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag

Am Montagabend befinden sich die Aktien von Siemens Energy mit einem Zugewinn von 4 Prozent an der DAX-Spitze. Dahinter folgen Deutsche Bank mit plus 1,77 Prozent und Airbus mit plus 1,65 Prozent.

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Merck mit minus 2,42 Prozent am meisten, gefolgt von Sartorius mit minus 2,38 Prozent und Deutsche Börse mit minus 1,46 Prozent.

Öl-Aktien gewinnen, Airlines verlieren

Da Öl in Dollar gehandelt wird, trieb der Anstieg bei Ölpreisen die US-Währung an. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, gewann bis zu 0,5 Prozent auf 103,0580 Punkte. Die neu entflammten Inflationssorgen setzten unterdessen Staatsanleihen zu. Im Gegenzug zu den steigenden Kursen fielen die Renditen. Die zehnjährigen Bunds rentierten mit 2,355 Prozent nach 2,310 Prozent am Freitag. Die Rendite der US-Bonds mit der gleichen Laufzeit stieg auf 3,537 Prozent von zuvor 3,490 Prozent.

Die steigenden Ölpreise gaben europäischen Energiewerten Auftrieb. Papiere der europäischen Sektorriesen Shell, BP, TotalEnergies und Eni kletterten im Gegenzug um jeweils rund vier Prozent. Auch in Österreich gewannen OMV und Schoeller Bleckmann 3,1 beziehungsweise 2,4 Prozent. Die Furcht vor steigenden Kerosinpreisen setzte dagegen den Airline-Aktien zu. Die Anteilsscheine des irischen Billigfliegers Ryanair stürzten um bis zu 3,3 Prozent auf 14,40 Euro ab. Der englische Rivale Easyjet verliert bis zu 2,4 Prozent auf 506,00 Pfund. Air France gaben in Paris ebenfalls bis zu 1,5 Prozent auf 1,67 Euro nach. Auch die Titel des Reiseriesen Tui, der Flüge mit seiner Airline-Tochter Tui Fly anbietet, fielen sowohl in London als auch in Frankfurt in der Spitze um 2,4 Prozent auf 608,80 Pfund und 2,2 Prozent auf 6,91 Euro.

(Mit Material von Reuters)