Der DAX könnte nochmal stärker starten und versuchen, an den guten Lauf anzuknüpfen. Zudem stürzt die Intel-Aktie ab und Visa vermeldete Quartalszahlen.

Europas Anleger gehen nach robusten US-Wirtschaftsdaten einerseits und enttäuschenden Firmenbilanzen anderseits auf Richtungssuche. Der deutsche Leitindex DAX und sein europäisches Pendant Eurostoxx50 lagen am Freitagvormittag kaum verändert bei 15.132 und 4176 Punkten. "Die Anleger sind verunsichert", sagte Marktstratege Christian Henke vom Handelshaus IG. "Zum einen schüren durchwachsene Quartalsberichte und angekündigte Entlassungen Rezessionsängste, zum anderen gibt sich die US-Wirtschaft keine Blöße und wächst trotz aller Widrigkeiten."

Am Donnerstag hatten US-Konjunkturdaten Anleger positiv überrascht: Das Bruttoinlandsprodukt in der weltgrößten Volkswirtschaft stieg stärker als erwartet an. Nun rückten aber die für kommende Woche anstehenden Zinssitzungen in den Fokus der Investoren, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Vor sechs Wochen hat die US-Notenbank Fed die Party an den Börsen jäh beendet. Das könnte sich in der kommenden Woche wiederholen."

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag

Am Freitagmittag befinden sich die Aktien von HeidelbergCement an der DAX-Spitze. Sie legen um 2,33 Prozent. Dahinter folgen die Werte von Zalando mit plus 1,84 Prozent und adidas mit plus 1,71 Prozent. 

Auf der anderen Seite des DAX verlieren Sartorius mit minus 2,79 Prozent am meisten, gefolgt von Airbus mit minus 1,57 Prozent und RWE mit minus 0,88 Prozent.

Weitere wichtige Infos zu den Börsen

Am Mittwoch und Donnerstag entscheiden erst die Währungshüter in den USA und dann die Europäische Zentralbank (EZB) über ihr weiteres geldpolitisches Vorgehen. Seitens der Fed rechnen die allermeisten Analysten und Experten mit einer Zinsanhebung in Höhe von 0,25 Prozent.Zudem stürzte die Intel-Aktie nachbörslich aufgrund von schwacher Quartalszahlen ab. 

Wichtig werden heute und kommende Woche weitere Quartalszahlen, sowie die beiden Notenbanksitzungen der Fed und der EZB kommende Woche. Dann könnten die Zinsen abermals angehoben werden.

Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich auf die Konsumausgaben in den USA, die im Dezember voraussichtlich erneut um 0,1 Prozent gesunken sind. Die Kauflaune der US-Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft und als ein wichtiger Faktor für die Zinspolitik der Notenbank Fed. Zudem steht die viel beachtete Umfrage zur Verbraucherstimmung der Universität Michigan auf dem Programm.

Daneben rollt eine neue Welle von Firmenbilanzen auf die Investoren zu. Zu den Unternehmen, die Ihre Bücher zum Wochenausklang öffnen, gehören der schwedische Modekonzern H&M, der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron, der US-Kreditkartenanbieter American Express und der weltgrößte Zahnpasta-Hersteller Colgate-Palmolive

(Mit Material von Reuters und dpa-Afx)