Heute Abend entscheidet die Fed, wie es mit den Zinsen in den USA weitergeht. Diese Entscheidung dürfte große Auswirkungen auf die Börsen haben. Zunächst soll der DAX aber im Plus starten. Dabei stehen die Aktien von Varta, Allianz und BASF im Fokus.

An den Börsen herrscht kurz vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed Zurückhaltung. Der deutsche Leitindex DAX und sein europäisches Pendant EuroStoxx50 lagen am Mittwoch nach einem schwachen Auftakt je ein halbes Prozent höher bei 15.269 beziehungsweise 4204 Punkten. Die wichtigsten US-Indizes lagen knapp im Minus. Investoren rätselten, ob die Fed bei ihrem Zinsentscheid am Abend den Fuß vom Gas nimmt. "Seit rund zwei Wochen wird heiß diskutiert, wie die US-Notenbank auf die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) reagieren soll", so IG-Marktstratege Christian Henke. "Gibt es eine Zinspause, um weiteren Schaden für das Bankensystem zu vermeiden, oder doch nur Zinsschritte in kleinen Dosen?" Anleger dürften jedes Wort von Fed-Chef Jerome Powell auf die Goldwaage legen. Die aktuelle Zinsspanne liegt zwischen 4,50 und 4,75 Prozent und viele Ökonomen halten eine kleine Erhöhung um einen Viertel Prozentpunkt für ein wahrscheinliches Szenario.

Varta, Allianz und BASF im Fokus

Der angeschlagene Batteriehersteller Varta bekommt von seinem Großaktionär Michael Tojner die von den Banken geforderte Kapitalspritze von 51 Millionen Euro. Tojners Holding Montana Tech Components habe eine Kapitalerhöhung um 2,2 Millionen Aktien gezeichnet, teilte Varta mit. Das sind rund fünf Prozent des Grundkapitals. Mit dem Erlös will Varta "gezielt in wichtige Innovationsfelder" investieren, vor allem in das Geschäft mit Energiespeichern. Die neuen Aktien wurden zu 22,85 Euro zugeteilt, mit einem Abschlag von vier Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag. 

Zudem gibt es bei der Aktie von BASF ein neues Kursziel der US-Bank Morgan Stanley. Die Analysten setzen das Kursziel von 57 Euro auf 55 Euro herab, raten aber weiter zum "Equal Weight" Kauf. 

Zudem verlängerte die Allianz das Sponsoring beim Fußballverein FC Bayern München. Der Namensgeber der Allianz-Arena bleibt bis mindestens 2033 Sponsor. Medien spekulieren darüber, dass die Allianz ab sofort 13 Millionen Euro im Jahr an den FC Bayern bezahlt. 

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DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch

Am Mittwochmittag befinden sich die Aktien von Covestro mit plus 2,74 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter folgen die Papiere von Zalando mit plus 2,59 Prozent und von Henkel mit plus 1,95 Prozent. 

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Vonovia 4,20 Prozent, Commerzbank verliert 1,76 Prozent und adidas 1,02 Prozent.

Bei den Einzelwerten flogen Immobilienwerte aus den Depots. Vonovia tauchten im Dax um 4,3 Prozent auf 17,77 Euro ab, nachdem die Analysten von Morgan Stanley die Titel auf "Underweight" von "Equal-Weight" heruntergesetzt haben. Aroundtown im MDax verlor 9,2 Prozent auf ein Rekordtief von 1,67 Euro. LEG und TAG Immobilien fielen um je rund drei Prozent. Im gesamten europäischen Immobiliensektor steigen Morgan Stanley zufolge die Risiken, dass die Unternehmen die Kapitalmärkte anzapfen müssen.

Der Markt kann Angst um Banken vorerst überwinden

Die Angst vor einer breiteren Krise nach Problemen bei Geldhäusern wie Silicon Valley Bank und Credit Suisse schien unterdessen vorerst überwunden. Der europäische Bankenindex zog um ein Prozent an. US-Großbanken wie JP Morgan, Morgan Stanley und Citi lagen im Plus. Der Volatilitätsindizes VDax, der die die Nervosität der Anleger misst, ging um 7,5 Prozent zurück. "Im Moment haben wir das Gefühl, dass wir einen Tag nach dem anderen nehmen. Jeder Tag, der ohne Drama vergeht, bringt uns dem Punkt näher, an dem wir die Mini-Bankenkrise hinter uns lassen können", sagte Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda.

Der US-Regionalbanken-Sektor blieb dagegen unter Druck. Pacific Western stachen mit einem Kursverlust von bis zu 11,5 Prozent auf 10,80 Dollar hervor. Das Institut hat eine Kapitalerhöhung mit potenziellen Investoren ausgelotet und sich eigenen Angaben zufolge 1,4 Milliarden Dollar von der Investmentfirma Atlas Partners gesichert. Auch das Ringen um weitere finanzielle Hilfen bei der First Republic Bank machte Investoren nervös. Die US-Regionalbank konnte ihre Erholung vom Dienstag nicht halten und verlor sieben Prozent auf 14,66 Dollar.

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An den Rohstoffmärkten blieben die Anleger an der Seitenlinie. Rohöl der Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI lagen jeweils knapp im Minus bei 75,29 beziehungsweise 69,59 Dollar pro Barrel. Der Preis für das Edelmetall Gold notierte 0,2 Prozent höher bei 1943 Dollar je Feinunze.

(Mit Material von Reuters)